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Ostermontag 2021

EL

Betrübt, verwirrt, ratlos…...das könnte den Gemütszustand der beiden Jünger beschreiben auf ihrem Weg nach Emmaus. Ja, es gab das leere Grab. Ja, es gab die Berichte der Frauen und ihre Begegnung mit dem Engel am Ostermorgen. Aber reicht das, um wieder Hoffnung zu schöpfen? Kann ich glauben, was ich nicht selbst gesehen oder erlebt habe? Ihre Augen erkannten ihn nicht und später, als sie mit ihm redeten, blieb auch ihren Ohren das Erkennen verwehrt.

Es bedurfte erst einer Zeichenhandlung beim gemeinsamen Abendessen: beim Brotbrechen erkannten sie den Auferstandenen. Danach fiel ihnen ein, dass sie die ganze Zeit eine Gegenwart gespürt hatten, die sie sich nicht erklären konnten.Der Weg nach Emmaus ist für mich eine der wichtigsten Erzählungen des Neuen Testamentes. Der Auferstandene ist in unserer Welt gegenwärtig. Wenn ich mich auf den Weg nach Emmaus mache, brauche ich auf diesem Weg wache Sinne – Augen, die wirklich hinschauen, Ohren, die wirklich hinhören und einen Geist, der Zeichen deuten kann.

                                                                                                                                    Erik Lindstedt 

Ostersonntag 2021

PP

Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden Frohe Ostern! Zwischen unseren Tränen, unserem Ach und Weh funkelt und glitzert es jetzt: Übernacht hat Gott unsere Klagen verwandelt in buntes Licht, versteckt zwischen unseren Sorgen und Ängsten funkelt wie kleine Edelsteine im Licht des Ostermorgens, was gestern noch unsere Tränen waren.

So, wie die Edelsteine auf der Mauer rund um das himmlische Jerusalem, wenn Gott unsere Tränen abwischt und wir wieder neu erstrahlen. Genauso erzählen die bunten Perlen am Baum von Liebe, Freude und Hoffnung, von Neuanfang, Auferstehung, nicht nur nach dem Tod, auch jetzt, mitten im Leben. Bob Marley singt in seinem Redemption Song davon:

 

Wie einer als Sklave auf ein Schiff verschleppt wird, Gottes Hand ihn aber wieder stark gemacht hat. Nicht einmal eine Atomkatastrophe könnte die Zeit anhalten, auch nicht Corona – Gott allein hält die Zeit in seinen Händen. Und Gott hilft uns, immer wieder aufzustehen.

Hier ( youtube.com/watch?v=12QZDSaBfps ) gibt es das Lied von Bob Marley mit Text. Und hier  ( youtube.com/watch?v=cZH1MuNWIhI ) ein besonders Fundstück aus der weltweiten Ökumene: Ein singender Erzbischof aus Ghana. Wenn Ihr mögt, kommt vorbei und nehmt Euch etwas von diesem Ostersegen an unserem Baum mit für die Zeit, die kommt.

Herzlichst Patrizia Pascalis

Karfreitag 2021

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Gründonnerstag 2021

Wikipedia

Liebe Leserin, lieber Leser!

Jesu letztes Beisammensein mit seinen Jüngern – dessen gedenken wir am Gründonnerstag. Während dieses Abendessens fallen dann die berühmten Worte vom Leib und Blut Christi und werden zu Säulen des christlichen Glaubens. Wenn man das berühmte Bild Leonardo da Vincis betrachtet, scheint es aus einer ganz anderen Welt zu kommen. Nicht etwa wegen seiner Entstehungszeit am Ende des 15. Jahrhunderts oder des historischen Ereignisses vor fast 2000 Jahren…..nein, es ist die Nähe der Menschen in dieser Runde, die mir heute wie aus einer völlig anderen Welt, aus einem anderen Universum vorkommt. Eng aneinander geschmiegt sitzen sie da in ihrer Runde und erleben ihr gemeinsames und letztes Beieinander mit dem Menschen, der sie in seinen Bann gezogen hat: Jesus, der Sohn Gottes – Gott als ganz gewöhnlicher Mensch unter den Menschen seiner Zeit.

Brot und Wein werden zum Zeichen seiner Gegenwart auch in unserer Zeit. Und damit untrennbar verbunden sind die Gemeinschaft der Leute untereinander und die gegenseitige Nähe: zusammen sein, zusammen Essen und Trinken, miteinander reden, lachen und träumen….und auch trauern. Es geht hier um eine Gemeinschaft, die Abschied nimmt, in der Verrat und Hochmut neben der ganzen Nähe und Vertrautheit gegenwärtig sind. Allzu menschlich eben. Allen gilt die Zusagen Jesu: ich bin euch jetzt nahe und auch in aller Zukunft, wenn ihr mich nicht mehr seht. Daran denkt, wenn ihr Brot und Wein untereinander teilt. So wie heute. Ich schicke Euch nicht das bekannte Bild Leonardos, sondern eine Grafik.

Ich glaube, dass wir alle in die ein oder andere Silhouette passen. Was uns dieser Tage nicht vergönnt ist, das ist diese nahe und sehr persönliche Gemeinschaft. Doch wir werden eines Tages wieder so zusammen sein können und dürfen wenn wir jetzt besonders intensiv aufeinander Acht geben und immer wieder auch verschiedene Sichtweisen leben: Vorsicht, Nachsicht und Rücksicht. Wir sind nicht allein, denn es begleitet uns damals wie heute Jesu Zusage: „ich bin mitten unter euch gegenwärtig“.

Ich wünsche Euch allen - trotz Allem, was wir derzeit durchleiden - gute und besinnliche Tage über Ostern!

Erik Lindstedt

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